USA Süd-Westen – Herbst 2016

Reisetagebuch USA Suedwesten, Oktober und November 2016
Eigentlich wollten wir ja schon im Dezember 2015 in die USA, naemlich zu Tante Elses 90. Geburtstag.
Tante Else ist die Cousine von Oma Emmi und sie, wie ihre Familie und die Zusammentreffen mit ihnen,
ein wichtiger Teil von Josefs Kindheit und Jugend. Besonders praegend war eine Reise im Jahr 1971 nach
Kalifornien zu Tante Else, ihrem damaligen Mann Joe, sowie deren Soehne Michael und Jay. Josef hatte
eben die Realschule abgeschlossen und sollte im Herbst die Lehre beginnen. Da ermoeglichte ihm seine
Oma, indem sie zum Ticket beisteuerte, die Reise nach Santa Cruz. Was ein Erlebnis! Er hat immer
wieder von diesen unvergleichlichen Sommerferien gesprochen, sich an viele, viele Einzelheiten
erinnert. So wollte er denn Tante Else gern noch einmal besuchen. Letztes Jahr wurde es dann nix, will
Baba sehr krank war und ich das Gefuehl hatte, hier sein zu muessen. War auch gut so. Schliesslich
haben wir den Plan nun fuer diesen Herbst noch einmal ins Auge gefasst, wollten erst am 1.11. fliegen,
haben dann jedoch sehr kurzfristig auf den 1.10. umgebucht, als uns aufging, dass die Tage im Winter
immer kuerzer werden, zudem in der ersten Novemberwoche auf Winterzeit umgestellt wird, so dass es
schon um 17:00 stockdunkel ist, ausserdem die spannenden Ziele, naemlich die Nationalparks, alle hoch
in den Bergen liegen, wo es dann kalt wird.
Wir hatten uns schon vorher mit dem Thema RV (=Recreational Vehicle = Camper) auseinandergesetzt,
waren auf diversen Webseiten herumgesurft, hatten uns auf Chats mit Vermietern ausgetauscht, waren
sogar voellig sinnloserweise auf Empfehlung von Freunden beim ADAC in Stuttgart, sind aber nicht so
recht zu Potte gekommen. War alles verwirrend und ein Buch mit sieben Siegeln. Als dann unser Sohn
David und Simone von ihrem Spaetsommerurlaub auf Korfu zurueck kehrten, gaben sie uns die EmailAdresse einer Carlsson-Wagonlit-Mitarbeiterein, mit der sie sich im Urlaub angefreundet hatten, und die
selbst eben so einen Roadtrip im RV im Suedwesten der USA unternommen hatte, wie wir ihn
vorhatten. Sie war dann super-hilfreich, hat uns alles in handlichen Haeppchen vorbereitet, so dass wir
nur noch zu allem nicken und Geld ueberweisen mussten. Ihre Empfehlungen waren goldrichtig:
Roadbear als Vermieter war Klasse, das Fahrzeug toll, mit allem ausgeruestet, was wir so brauchten.
Haben viel zu viel Zeug mitgenommen, weil wir dachten, wir wuerden das alles brauchen. Haetten uns
mindesten einen von 4 Koffern sparen koennen: Bettzeug, warme Decke, Schlafsaecke, Daunenjacken,
Skihosen, die Haelfte der Pullover und Hosen, denn, erstens, war es tagsueber schoen warm (It never
rains in California!) und, zweitens, friert man im RV nachts nicht, wenn man gern unter einer Decke
steckt.
Alles in Allem ein sehr teurer Spass und sicher ein Once-in-a-lifetime-Erlebnis. Fuer die Kohle, die wir
hier fur sechs Wochen berappen, koennten wir recht komfortabel ein ganzes Jahr in Asien verbringen –
vielleicht nicht in Korea oder Japan, aber durchaus in Thailand oder auf den Philippinen. Das hat uns
sehr ueberrascht. Aber jetzt jammern wir nicht mehr, sondern freuen uns auf unser Abenteuer!
Dienstag, 4. – Donnerstag, 6.10.2016
Anreise mit der LH454, mein Jubilaeumsticket fuer 25 Jahre Betriebszugehoerigkeit. Die Purserette ist
ruehrend. Wuerdigt es entsprechend. Abflug ab STR 6:50 LT, Ankunft in SFO 12:35 mittags LT am selben
Tag. Die Immigration geht schwupp-die-wupp. Meine Sorgen, sie koennten uns nicht reinslassen, weil
Josef innerhalb der vergangenen Jahre in lauter nach amerikanischer Lesart Schurkenstaaten unterwegs
war, wegen unserer vielen arabischen Ein- und Ausreisestempel, ist voellig unbegruendet.

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