Boracay/Philippines vom 25. Mai bis 5. Juni 2006
Auf eine Art ging dieser Reise eine verdammt lange Planungszeit vorraus: Schon in den Herbstferien 2005
sollte eine Reise in die asiatischen Tropem mit unseren Kindern anstehen….es gab aber dann damals
Gruende, ein anderes warmes Ziel zu waehlen: Dubai. Aber nun ist es endlich soweit, gemeinsam mit den
Kindern die Tropen mit ihrer Vegetation und ihrem feuchtwarmen Klima zu besuchen.
Bei der Abreise bleibt meine Uhr stehen. Die Batterie ist leer, und mein Kollege, Dimitry meint das sei das
richtige Zeichen fuer den Urlaub.
Fliege allein von Seoul, wo ich z Z von Thyssen aus stationiert bin, Standby nach Manila. 4 Stunden Flug.
Ankunft. Rita und die Kids (Faris, Hana und Viola), die von Deutschland aus eingeflogen und schon seit
ein paar Stunden dort sind, schlafen schon im Luxus des Shangri-La Manila. Die richtige Art, in
Suedostasien anzukommen: Luxus und Schoenheit pur. Kuerzlich las ich das Buch „Mastercode“ eine
Zukunftsvision in der u.a. eine dreigeteilte Menschheit beschrieben wird. Dreigeteilt nach bettelarm und
arm, weil abhaengig und superreich und damit unabhaengig. Na ja, der Gegensatz zwischen dem
Taxifahrer und den Gaesten des Hotels zeigt mir, dass wir schon mitten drin sind in der als Vision
beschriebenen Zeit.
Rita empfaengt mich liebevoll und sichtlich erfreut….denkt sogar an meinen Geburtstag.
Samstag frueh: All sind putzmunter und wohlgelaunt – darueber bin ich ueberrascht angesichts der
Zeitversiebung nach Deutschland. Aber das Umfeld und die Umgebung tragen wohl dazu bei. Waerme,
Sonne und das viele Gruen, die trotz der Hochhaeuser um das Hotel herum durch das Fenster zu riechen,
zu spueren und zu sehen sind.
Wir koennten noch am gleichen Tag einen flug nach Calipo kreigen…Sollen wir? Abstimmung! Mein Sorge,
dass es bei drei Kindern drei Meinungen gibt, ist unbeggruendet: Faris haelt sich raus, Hana und Viola wie
aus der Pistole geschossen….ja, heute noch!
Also Tickets kaufen und Hotel Swimmingpool noch ausprobieren. Viola und ich machen eine schoene
Vater-Tochter-Shopping-Runde. Dann packen wir unsere sieben Sachen: Fuenf Leute, sieben Rucksaecke
und eine Umhaengetasche. No Problem, und ab nach Manila Domestic Airport. Chaos pur: Ich frage mich,
ob und wo wir unsere sieben und eine Sache wiederfinden werden.
Eine Stunde Flug mit Propellermaschine, das Flugzeug zur Haelfte mit Koreanern besetzt, unter uns Meer,
Inseln, umrahmt von tuerkisblauem Wasser, tropische Gewitterwolken. Spannende Sache.
Landeanflug…Rita sieht irgendwo die Piste…Sie meint trocken, der Pilot habe sowohl am Anfang wie am
Ende der Piste wenig Platz. Oha! Es geht flach ueber den Dschungel, rechts sehen wir Boracay liegen,
dann ploetzlich dreht der Pilot scharf nach rechts und drueckt dabei die Maschine nach unten … Ich habe
den Eindruck, wir streifen die Palmen, links und rechts Wald, wir fliegen mitten im Wald (!) , dann
nochmals 30/40 m steil nach unten und….Landung.
Wir kommen uns vor wie in einem der James Bond Filme, wenn 007 „in the Middle of Nowhere“ an einem
Gaengsterunterschlupfflughafen ankommt.
Vom Flughafen geht es mit Trycycles (so eine Art Motorrad mit Beiwagen) zum Hafen. Dort mit der Faehre
nach Borcay. Aber ganz so schnell und einfach geht es dann doch nicht. Es ist Ebbe und die Faehre, ein
einbaumaehnliches Boot mit zwei Seitenauslegern aus Bambus zur Stailisierung, kann nicht bis an den Kai
fahren bei dem niedrigen Wasserstand. Also ein ziemlich gefaehrlicher Eisntieg in kleine, etwa 8 m lange
Holzboote, dann schieben Maenner, etwa bis zur Brust im Wasser watend, diese Kaehne 20 m raus zur
eigentlichen Faehre. Der Umstieg wird mit den schweren Ruecksaecken auch wieder abenteuerlich. Die
Rucksaecke landen auf dem Dach der Faehre und wieder frage ich mich, ob die nachher wohl alle noch
da sind. Sind sie!
20 min Fahrt (ich haette mit mehr gerechnet). Ankunft im Hafen…halt, wo ist hier ein Hafen?
Die Faehre haelt am Strand! Kein Steg, kein Kai! Durchs klare Wasser watend geht’s ans trockene Ufer.
Weisser Korallensand, Korallenstuecke in weiss, rot und blau. Kleine Hotels und Haeuser stehen direkt am
Strand. Kokospalmen, die zum Wasser geneigt am Ufer stehen. Es ist wie im Bilderbuch – nur schoener
und echt! Aber wo sollen wir hin?
Alle, die uns bisher angequatscht haben und beraten wollten, sind abgeblitzt. Wir wollen uns ja nicht
ueber’s Ohr hauen lassen! Zwei aeltere Damen, sagen wir mal Klasse Oma mit Enkelkind auf dem Arm,
sprechen uns an. Eine der beiden hat (angeblich) eine eigene Pension, sei aber (angeblich) ausgebucht,
aber sie habe eine Idee….nachdem wir ihnen was von „native living“ erzaehlt hatten.
Sie bringt uns zu einem „Resort“ am Strand, Bambus- und Kokoshuetten – erinnert an das Kuda Laut in
Pela Buhan Ratu auf Java in Indonesien, wo Rita und ich vor ein paar Jahren waren. Die Huetten nicht
ganz so schoen, aber genauso romantisch. Anyway, wir bleiben, wo sollen wir auch hin so kurz vor
Sonnenuntergang, der so nahe am Aequator rasch und fast ohne Daemmerung vonstatten geht!
Von wegen Beschaulichkeit! Hier ist richtig Leben, ein reges Flanieren entlang der Strandsandwege. Das
Volk ist unterwegs, allein, es sind wenig Auslaender. Die Restaurants und Bars ziemlich leer. Ob die
Geschaefte machen? Abendessen am Strand, abseits vom Trubel, ja dort am Ende des Strandes war es
sehr ruhig. Das richtige fuer mich!
Sonntag, 28.5.06
Nach einer Nacht voller Geraeusche, dem Klickklack der Geckos, dem Knattern der Mopeds und
Motorboote, dem Summen der Schnaken im Ohr und gegen Morgen dem Hahnengeschrei – nicht einer,
nein, hunderte und dauernd und um die Wette, nach schweisstriefendem Nichtschlaf stehen um 06:00
Hana und Fufu vor unserem Bett – Morgendaemmerung! – und fragen nach dem Badezeug!!!!
Sie gehen ins Meer – jetzt weiss ich, weshalb man eingentlich nicht direkt am Strand wohnen sollte: Weil
Kinder dann nicht mehr schlafen koennen und baden wollen, und weil Mamas sich dann Sorgen machen,
dass die Kinder von Boesewichten entfuehrt werden koennten und dann auch nicht mehr im Bett liegen
koennen und somit die Ehemaenner auch nicht.
Also – ohne Vorwurf – wer steht auf? Ich! Rita wollte ja, aber es ist so einsam ohne sie im Bett, also bin
ich… Es ist frisch draussen, obwohl vermutlich doch so 25 Grad, das Wasser ist glasklar, Hana ist es
irgendwie doch unheimlich, und sie draengelt nach Hause. Irgendwie ist es halt doch ungemuetlich um
diese Zeit. Sage ihr, sie soll nochmal zu Mama ins Bett kriechen…Ich gehe mit Fufu am Strand entlang.
Allerlei Sammelsurium hat es nachts angschwemmt. Knallrote und blaue Korallenstuecke. Hab ich noch
nie vorher gesehen. Ach ja, und die vielen herrenlosen Hunde haben naechtens auch was fallen lassen.
(Zwei Stunden spaeter allerdings ist der Strand davon wieder befreit!).
Nach dem Fruehstueck machen wir uns zu fuenft auf den Weg, die Insel zu umrunden. White Beach ist 3
oder 4 km lang, immer wieder springen wir ins Wasser und ab und zu schauen wir auf dem Weg ein
anderes Hotel an. Irgendwie scheinen alle die dunklen Bambushuetten gegen ein helleres Hotelzimmer
tauschen zu wollen.
Brauchen fuer die 4 km bis zum Ende des Strandes etwa 4 oder 5 Stunden. Unterwegs Sandburgen,
Uhrenverkaeufer, Hunderte Bootsfuehrer, die Islandhopping, Segeln oder Bananenbootfahrten anbieten.
Gegen Nachmittag findet Rita ein nettes Hotel direkt am Strand, das unsere Behausung werden koennte.
Wird klar gemacht fuer den naechsten Tag. Dann mit einem „Dreirad“ ueber die Bergkuppe an die
Westspitze der Insel. Das Moped hat Probleme, uns fuenf Europaeer den Berg hoch zu transportieren. Am
Gipfel angekommen, muss unser Fahrer zunaechst mal tanken – aus der Cola Flasche kippt er seine
Mischung in den Tank.
Es geht weiter durch die Doerfer. Alte, Kinder, Hunde, Schweine…alles rennt auf der Strasse rum. Wenn
nicht ueberall so ein Dreck waere, wuerde man es als Idylle bezeichnen. Die Vegetation tropisch,
Mangobaeume, Bananenbaeume mit Fruechten,….
Und dann: Vor uns liegt ein leuchtend w e i s s e r Strand mit diamantklarem Wasser. Von hell- bis
tiefblau, tuerkisfarbene Schattierungen – ein echtes Paradies. Da muessen wir wieder hin!
Der Dreiradfahrer wartet auf uns. Nachdem wir alle mal ins Wasser gehuepft sind, gehts zurueck. Lassen
uns an der Rueckseite der Insel absetzen. Weniger Tourismus, Strand etwas weniger gepflegt, es gibt auf
dieser Seite Seegras im Wasser und entsprechend liegt Seegras am Strand. Diese Seite der Insel ist
bevoelkert von Einheimischen, wieder die obligatorischen Hunde und Unmengen von Kindern, die sich am
Strand vergnuegen, Erwachsene, die in der Sonne doesen.
Einer erkennt uns als Deutsche und begruesst uns mit „Servus“. Wir sind perplex. Erinnert mich an mein
Erlebnis in Amman, als mich einst einer mit „goede middag“ begruesste.
Irgendwann, im hinteren Teil der Bucht, sitzt ein Fischer am Rande des Waldes und flickt sein Netz.
Vor ihm liegen eine oder zwei Haendevoll kleine Fische zum Trocknen. Wir kommen mit ihm ins
Gespraech – recht holprig, weil er kaum Englisch spricht. Er ruft in den Wald und seine „Fru“ kommt. Sie
spricht Englisch, hat noch einen Schneidezahn im Mund, erzaehlt, dass sie hier vom Fischfang leben. Ihr
Mann faehrt zweimal am Tag raus. Den Fisch verkaufen sie an die Restaurants am White Beach (andere
Seite der Insel). Tja…wenn man das zuhause liest, dann hoert sich das an wie natuerliches, idyllisches
Leben, aber… Rita moechte hier wieder mal nicht „tot ueber dem Zaun haengen“. Heute versteh ich’s
sogar. Die Huette der Fischerleute steht direkt hinter der ersten Baumreihe im Wald und ist vom Strand
nicht sichtbar, so dicht ist die Vegetation. Dahinter dunkel, vermutlich kein Strom, modrig, meuchelig,
klebriger Boden, Malaria….not an easy life.
Die Frau erzaehlt von ihrer 19- oder 20-jaehrigen Tochter, die im Dorf mit ihrem Mann arbeitet…in irgend
einem Haushalt. „She has a good job, 3000 pesos a month with free food“. 50 Euro, vermutlich fuer beide
– Mann und Frau. Die Alte sieht aus wie 70, angesichts einer 20 jaehrigen Tochter ist sie wohl aber erst 40
Jahre alt. Aber sie ist gluecklich, dass sie ihre Tochter „in good hands“ weiss.
Wenn man so etwas hoert, dann relativiert sich so manches. Auch der Preis fur unsere beide Hotelzimmer
in Manila. Immerhin 420 Euro pro Nacht. 8 Monatsloehne der Tochter fuer eine Nacht. Da schaemt man
sich.
Wir wandern weiter. Die Kueste…ach was… Bilder anschauen. Es ist einfach nicht zu beschreiben.
So langsam geht uns die Kraft aus, wir machen uns auf den Rueckweg, quer durch die Insel – ist ja nur ein
Kilometer. Kleiner Trampelpfad, der immer enger und matschiger wird. Ingendwann geht es vorbei an
ekligen, dreckigen und modrigen Ecken. Dort stehen vereinzelt sogar noch Huetten, manche auf Stelzen
im brackigen Wasser, von drinnen Stimmen, also leben dort Menschen. Man kann es nicht beschreiben.
Die muessen alle Malaria haben. Wir kehren um, nehmen eine andere Abzweigung. Besser…aber wenig
besser, vorbei an mangrovenartiger Vegetation, wieder meuchelig, dunkel…Huetten und Menschen und
Schweine mittendrin.
Endlich hoeren wir Dorfgeraeusche, kaufen Mangos und eine Melone, die wir hinterher auf der Terrasse
geniessen. Rita und Fufu fallen ins Koma, er in der Haengematte, sie auf der Liege.
Der Tag war wohl lang und anstrengend, aber wir haben viel entdeckt an diesem Tag, der frueh morgens
um 06:00 mit einem Bad im Meer anfing.
Montag 29.5.2006
Heute ist Tauchen angesagt. Fuer Rita zumindest. Wir duerfen mit zum Schnorcheln, haben je keinen
Tauchschein. Allein die 20-minuetige Fahrt mit dem Boot ist ein Erlebnis! Tuerkisblau, … na ja, ich
wiederhole mich.
Tauchen: Rita berichtet von wenigen Fischen, aber nie gesehenem, klarem Wasser.
Schnorcheln: auch wenige Fische, die Kids sind schnell wieder ins Boot, irgendwie war die Tiefe dann
doch beaengstigend. Glasklares Wasser. Korallenfelder voellig zerstoert(?).
Spaeeter erfahren wir, dass Bootsanker, die ruecksichtslos in die Korallen geworfen werden, diese
zerstoeren….und wie kann es anders sein: Koreaner, die Schnelkurse im Tauchen machen, sich mit Blei
vollhaengen, auf den Boden plumpsen, ueber den Boden stapfen. Zum Auftachen blasen Sie die Weste
auf und schweben oder schiessen nach oben.
Rueckfahrt vom Tauchplatz: Regen ueber Panay, der Nachbarinsel, auf der wir mit dem Flieger gelandet
sind – ein Schauspiel, das wir die ganze Woche erleben werden: Ueber dem Dschungel der Insel Panay
geht der taegliche Regen runter. Das ist der Kreislauf.
Umzug zu Willy’s Resort: Wir wandern, das Gepaeck faehrt. Das Hotel im Vergleich zu den dunklen
Huetten…kein schlechter Tausch.
Anschliessend wandern wir am Strand an der Felskueste entlang. Malerische Buchten. Haeuser in die
Felsen gebaut.
Einer der Bewohner, hinterher stellt sich heraus, dass er quasi der Hausmeister ist (Roy) laedt uns ein, die
Haeuser zu besichtigen. Schade – es gibt keine Fotos. Eine Mischung aus gemuetlich eingerichteter
Hoehle, davor gebautes Haus (Robinson Cruseo koennte so gehaust haben). Wie ueberall, ist es auch
hier meuchelig. Auf dem Rueckweg sehen wir Kinder die im seichten Wasser Plattfische fangen oder
Wattwuermer als Koeder ausgraben.
Abends: Essen am Strand. Touristengetuemmel, schoene Musik, alle geniessen es sehr, auch ich, obwohl
ich wohl an diesem Abend sehr nachdenklich bin, rede kaum, weiss nicht mehr was mir durch den Kopf
ging….sitzen bis Mitternacht.
Dienstag 30.5.2006
Wollen an die weisse Puka-Bucht, wo wir gestern mit dem Dreirad waren – zum Schnorcheln. Muessen
noch Masken fuer Rita, Viola und mich beschaffen. Alle Mann los in der Vormittagshitze. Enden in einer
Tauchbasis, die ein Oesterreicher betreibt…und da entscheidet sich’s. Ab morgen ist fuer Viola und mich
Tauchkurs angesagt.
Dann zur Bucht. Statt Dreirad nehmen wir ein Boot. Herrliche Fahrt…siehe Bilder. Unbeschreibliches
Wasser. „Kleine Nadelstiche“ auf der Haut, scheinen kleine nahezu unsichtbare Quallen im Wasser zu sein.
Wieder wenig Fisch. Mittagessen in einer „native“ Kneipe, die der Bootsfuehrer empfiehlt, gehoert seiner
Tante (auntie).
Auf der einen Seite der Bucht ist Fels, der direkt ins Wasser geht. Nach dem Essen gehen wir die andere
Seite entlang: Strand, Palmenhain, dahinter Tropenwald. Ich sehe einen Fussweg durch den Wald und
moechte hinein laufen, aber ein Guard haelt mch auf: Private Property – wieder der Gedanke an Master
Code und seine „Geschuetzten Zonen“. Der Guard sagt mir, dass es noch Affen im Wald gibt. Und
Schlangen, aber das verschweige ich besser Viola.
Gehen auf dem Rueckweg noch ein Stueck zu Fuss, bevor wir ein Dreirad nehmen. Der Dreiradfahrer
direkt am Strand wollte einen Wucherpreis.Gott sei Dank, denn dadurch haben wir uns entschlossen ein
Stueck zu Fuss zu gehen und Dorfstimmung zu schnuppern. Beschliessen, den Weg anderswann mal zu
Fuss zu gehen.
Abendessen im Hotel, sind zu muede noch rauszugehen. Zur Happy Hour das mittlerweile uebliche San
Miguel light.
31.5.2006
Was Josef vorher kurz erwaehnte: Ueber Boracay jeden Tag schoenstes Wetter, ueber Panay immer
Gewitterwolken und Regenvorhaenge. Dramatisch anzusehen. Abends blitzt es endlos. In
entgegengesetzter Richtung, im Westen, wunderschoene Sonnenuntergaenge, dramatische
Veraenderungen am Himmel.
Das Wasser ist morgens an der Hotelterrasse, abends um ca 60-70 m zurueck gewichen. Noch ein
Einschub von Viola: Wir trinken staendig die leckersten, frisch gepressten Shakes und Saefte: Mango,
Wassermelone, Banana, Papaya, etc. So lecker! Auch das Essen ist sehr nett. Es gibt normal-westliches,
aber auch viel Exotisches.
Unser Fruehsteuck beim „Angol“, der ersten Unterkunft, war netter. Denn dort mussten wir uns jeden Tag
was Neues suchen. Im Willy’s gibt es Fruehstueck incl., ist ok…
Nach dem Fruehstueck direkt zur Tauchbasis. Josef und Viola tun mir leid, weil sie nun drinnen hocken
und sich die Theorie anhoeren muessen. Die Kids und ich machen uns auf Richtung „White Beach Divers“,
wo ich 2 Tage vorher meinen Tauchschein liegen lassen habe. Schnorcheln durch das seichte Wasser,
warm und klar; es gibt Grundeln und fast transparente, sandfarbenen Fische. Mann hoert immer wieder
Bootsmotoren und muss auftauchen um zu sehen, wo die sind. Die Kinder geben irgendwann auf und
gehen zurueck. Ich schnorchle weiter, hole meinen Schein. Die kaltschnaeuzige Diver-Masterin hofft
immer noch, dass wir kommen, um bei ihnen zu tauchen. Als ich zurueck bin, sind Josef und Viola eben
mit der Theorie am Ende, wurden nun von Christian ausgeruestet und ab gings ins Meer, wo die beiden in
halstiefem Wasser ihre „confined water sessions“ machen. Sie machen das so gut und flott, dass Christian
gleich weiter macht. Die Kids und ich haben aus gebuehrender Entfernung zugeschaut und ansonsten
heute fast acht Stunden am Stueck geplanscht.
Vor dem Essen gehen Josef und ich noch auf die Strasse, die einzige, die es gibt. Lassen uns von einem
Dreirad ein Stueck bringen um dann zurueck zu laufen und ein wenig “local air“ zu atmen: so muss es
wohl bei uns bis ca 1800 auf dem Land gewesen sein. Keine befestigten Strassen, die Hauser: Huetten
aus Bambus und Plamblaettern, dazwischen ueppige Vegetation, die Pflanzen, die bei uns in Kuebeln im
Wohnzimmer stehen hier als riesige Baeume, Schweine an Baeume gebunden, frei laufende Huehner,
ebenso frei laufene Hunde, Enten und Kinder…vieles erinnert an Indoniesen, Palabuhan Ratu. Laufen im
Bogen zurueck, gehen im Jony’s essen.
Rita und ich hatten noch einen ganz schoenen, einsamen Abend am Strand. Aussergewoehlich klarer
Sternenhimmel der (fast) suedlichen Hemisphaere! Betrachten, sinnieren und traeumen. Das einzige
Sternzeichen, das wir kannten, ist der Grosse Wagen, ganz knapp ueber dem noerdlichen Himmel. Der
Nordstern ist nicht zu sehen, ist wohl hinter dem Horizont, auf jeden Fall hinter dem Palmenwald.
Ueber Panay ist Gewitter, alle zwei Sekunden gewaltige Blitze, die den Himmel dramatisch erleuchten.
Sinnieren ueber die freigesetzte Energie – ich denke mal mindestens die Kraft von 2 oder 3 KKWs. 2
Sternschnuppen. Aus der geplanten halben Stunde wird eine grandiose Nacht!
Donnerstag 1.6.06
Heute ist Teil 2 des Tauchkurses angesagt. Unchristlich um 09:30 treffen wir uns bei Christian. Noch einige
Uebungen im flachen Wassen und dann aufs Boot und raus.
Als das ganze Geraffel (ein Rita-Wort?) dran ist – Rolle rueckwaerts ins Wasser – geht leichter als ich
dachte. Aber ich hab Probleme abzutauchen. Bin ich zu leicht? Zu wenig Blei? Schaffe es dann doch. Vor
lauter Angst nicht genug Luft zu kriegen, hab ich wohl meine Lungen voellig aufgepumpt.
Herrliche Unterwasserwelt! Hab sowas beim Schnorcheln schon gesehen, aber das Gefuehl, nicht
auftauchen zu muessen, um Luft zu holen, einfach unten bleiben zu koennen und in Ruhe alles betrachten
zu koennen, ist grandios. Ich bin, wie kann es anders sein, der Erste, dem die Luft ausgeht (da faellt mir
ein, dass ich zwar heute ein guter, angstloser Schwimmer bin, aber im Grunde immer Wasser gegenueber
vorsichtig war, hatte als Kind Angst und habe erst mit zehn oder gar noch spaeter schwimmen gelernt).
Sauge die Luft gierig ein….muss noch ruhiger werden.
Stolz bin ich trotzdem auf mich. Schaffe das Austarieren mit der Eigenluft, muss nicht ein einziges Mal Luft
in mein Jacket pumpen. Nach 40 Min auftauchen, Pause, 2. Tauchgang und bis 12 m.
Abends: Alle sind am Ende. Essen in Violas und Hana Lieblingskneipe am Strand, bei Fackellicht und
Musik. Richtige Chill-out Stimmung. Ich wuerde am liebsten dort in dieser Stimmung einschlummern.
Beschliessen noch, morgen einen Ausflug nach Panay zu machen. Ich freue mich, mal einen Tag aus dem
Touristenrummel rauszukommen. Aber darueber spaeter, jetzt geht’s erst mal los.
Freitag, 2.6.2007
Bevor wir hierher kamen, dachten wir, uns wird es hier auf Boracay zu eng und zu langweilig, so dass wir
vielleicht oefter nach Panay schippern muessten. Ganz so ist es nun doch nicht, obwohl es schon recht
eng ist mit den hunderten von Resorts und Tauchbasen, den abertausenden von koreanischen
Flitterwoechnern etc. Langweilig ist es keineswegs. Aber einmal richtig eintauchen ins Landleben wollen
wir schon. Auf der Tauchbasis erzaehlt die „Sekretaerin“ (siehe dazu eigenes Kapitel) von Horum Horum,
einem Wasserfall mit „Pool“, der per Jeepney und Dreirad erreichbar sei. Auch „Ronald“, der engagierte
Mitarbeiter vom Willy’s kennt und empfiehlt es. Also fahren wir nach dem Fruehstueck mit Badesachen
und langer Kleidung ausgeruestet zum Hafenterminal. Man kann Boracay nur von dort aus verlassen. Nur
zum Absetzen von ankommenden Gaesten werden auf Boracay die Stationen 1,2 und 3 angefahren. Auf
Panay stehen wir ein Weilchen in Caticlan am Hafen herum bis das Jeeepney voll ist, so eine Art
Sammeltaxi, herrlich individuell und knallbunt dekorierte kleine Busse, natuerlich alles open-air und nur mit
Dach und niederen Seitenwaenden, ausgestattet mit zwei langen Sitzbaenken und Platz fuer ca 20 – 30
Leute (aber nur, wenn es kleine, schmale Philippinos sind).
Hier am Hafen liegt ein Schiff am Strand. Es sein beim Typhoon vor 4 Wochen wohl auf einen Felsen
aufgelaufen. Ein riesiges Loch klafft in der Bordwand und es liegt schraeg auf der Seite im Hafen am
Strand wie ein sterbender Wal. Aus einer Kneipe dringt schraeger Karaoke Gesang von einer eher
zwielichtigen Dame. Viola und ich (Rita) gehen im sogenannten Terminal noch zur Toilette. In der Halle
spielen „Senior Philippino citizens“ eine sehr schoene Musik mit Geigen, Banjos etc.
Der Jeepney bringt uns zur „Laserna Crossing“. Hier geht es rechts ab zu einem Dorf. Dahinter liegt
Horum Horum. Auf der Fahrt bis zur Kreuzung geht es die Kuestenstrasse entlang, rechts die gruenen
ruecken der Berge, Bananen, Bambus, Papayas, Mangos; unten in der Ebene rechts der Strasse
Reisfelder mit Wasserbueffeln und Kuehen. Ueber den Bergen grollt Donner, aber wo wir sind, ist es
sonnig und klar. An der Kreuzung steigen wir aus. Ein Dreirad bringt uns zu den Wasserfaellen. Hier haben
ein paar Findige mehr oder weniger schoene „Naherholungsziele“ fuer die Leute aus der Umgebung
gebaut, Quellwasser in grossen Schwimmbecken gefasst, aussen rum Tische und Stuehle. Alles ein
bisschen modrig. Wir lassen das hinter uns und laufen durch das Flussbett aufwaerts. Irgendwann sind da
ploetzlich drei Jungs, die uns nicht mehr verlassen und im dezenten Abstand vorweg laufen und uns so
halb fuehren.
Laufen nun auf einem Pfad parallel zum Fluss. Das Gruen um uns herum ist ueppig, aber nicht wirklich
Dschungel. Es sind alles Kulturpflanzen. Sehen u.A. zum ersten Mal Ananaspflanzen. Aus jeder Pflanze
waechst pro Jahr nur eine Frucht. Muehsam. Und wir essen die hier so gedankenlos kiloweise!
Zwischen den Kulturpflanzen ganz viel Schoenes: Bluehende Pflanzen, die man bei uns nur in
ausgesuchten Blumenlaeden findet, ueppig, im Ueberfluss. Josef fotografiert wie wild.
Unsere drei Jungs bedeuten uns, dass es weiter oben nochmal einen Pool gibt, aber einen natuerlichen .
Es ist gut heiss und klebrig, aber wir wandern wacker weiter. Das kleine Doerfchen (Melindo) ist herrlich –
nicht eben malerisch, dafuer aber urspruenglich und spannend. Ein Mann sagt uns, es leben ca 300
Menschen hier. Es wirkt kleiner, aber es gibt auch entlegene Haeuser, die man nicht oder erst auf den
zweiten Blick sieht.
Nach dem Dorf geht’s nochmal ca. 20 -30 min. Dann werden wir belohnt. Vor uns der natuerliche „Pool“.
Einer der drei Jungs, der mutigste – so ne Art Lisa – springt von den umgebenden Felsen ins kuehle Nass.
Die anderen zwei schauen zu. Wir brauchen ein Weilchen, uns zu gewoehnen, Mut zu fassen. Ziehen uns
teilweise um und planschen schliesslich all – auch Viola, die sicher Muehe hat, ihr Unwohlsein angesichts
des vielen undurchsichtigen Gruens zu ueberwinden. Auch hat sie Hunger und Durst und wir haben nix
dabei. Das Wasser ist alle und da wir nicht wissen, was oberhalb von uns noch alles in den Fluss fliesst
(Wasse ist aber glasklar) oder faellt, trinken wir es lieber nicht. Dennoch tut uns allen das kuehle Wasser
gut. Die Kinder waren eben noch genervt, sind nun aber alle recht gluecklich. Unsere drei Fuehrer (der
eine ist 19 und geht Viola bis zur Brust oder so) ergoetzen sich an unserer Freude.
Nach einer Weile beschliessen wir, den Rueckweg anzutreten. Dieser ist lockerer. Uns ist nicht heiss, weil
wir mit nassen T-Shirts laufen. Die Sonne steht auch niedriger, und es geht bergab. Die Kinder springen
vorweg. Wir sehen herrliche Schmetterlinge. Riesig und bunt!
Die Geraeuschkulisse ist herrlich, wenngleich ich mich wundere, dass man so wenige Voegel sieht und
hoert. Aber das liegt wahrscheinlich an der Mittagshitze. Beim Aufstieg hatten wir im Dorf zwei Affen
gesehen. Sie waren angebunden und sassen auf einer langen Bambusstange zwischen zwei Baeumen.
Eine Frau erzaehlte Josef beim Abstieg, dass es auch auf Panay noch Affen gaebe, dass sie aber gejagt
und gegessen werden. Giftschlangen gaebe es auch jede Menge. Die Jungs zeigen uns eine angeblich
giftige Spinne, die ueber dem Weg in ihrem Netz lauert. Sie ist jedenfalls riesig und furchteinfloessend. Wir
kommen an einem Baum vorbei, auf dem rosafarbene Fruechte haengen. Die Jungen holen welche runter
und fuettern uns. Hab den Namen schon wieder vergessen. Sie wind ein wenig sauer, wohlschmeckend
und ca. 2-3 cm im Durchmesser. Der „Wilde“ klettert auf einen anderen Baum und holt noch eine Frucht,
die aussieht wie die stinkende Durian-Frucht, aber wohl eine andere Frucht sein soll. Die essen wir nicht.
Sie ist noch nicht ganz reif. Faris wirft um die Wette mit den Jungs Steine ins Flussbett. Dann zeigt er
ihnen wie man mit einem Grashalm pfeift. Nun troeten sie alle um die Wette. Wieder in Melindo
angekommen, entdecken wir ein Laedchen, das Essbares verkauft. Kaufen 5 Cola, 5 Keksriegel und 5
Paeckchen Erdnuesse fuer 72 Pesos (1,10 Euro!). Lungern um den Laden herum, waehrend wir essen
und trinken. Drinnen sitzen ein alter Mann und zwei alte Frauen; sie spielen Karten. Der Mann verkauft, die
eine Frau traegt das Verkaufte in eine schoene, altmodische Tabelle in ein Schulheft ein, die Dritte
kuemmert sich um’s kassieren. Koestlich! So haben sie alle was zu tun. Die Haeuser hier, wie ueberall,
stehen auf Stelzen und sind ausschliesslich aus Bambus und Palmblaettern. Aus einem lunzeln Maenner
heraus. Sie sitzen um eine Pfanne herum und essen. Es ist wohl die Kueche. In einer grossen offenen
Feurerstelle prasselt ein Herdfeuer. Seltsam, dass nicht alles abfackelt. Einer bietet Josef Rum an. Spaeter
wird uns mehrmals Diverses angeboten. Wir glauben, die haben vor lauter Langeweile ein Alkoholproblem.
Kurz hinter Melindo sehen wir oberhalb des Weges ein paar Leute im Wald arbeiten, die wir schon auf
dem Hinweg beobachtet hatten. Nun geht Josef hin. Es handelt sich um ein junges Paar, sie schwanger,
die sich mangels Geld auf seinem elterlichen Land eine Huette bauen wollen, um ihre Familie zu gruenden.
Die Grundsteinlegung oder das Fundament besteht aus 2 Baumstaemmen, die im Abstand von ca. 5
Metern mehr oder wenig lommelig in die Erde gesteckt werden. Alle helfen. Sie, die junge Frau, ist
diejenige, die Josef von den Affen und Schlangen erzaehlt.
Als wir wieder in Horum Horum ankommen steht da noch immer unser Dreiradfahrer. Offenkundig hatte er
keine Sorge, dass ihm in der langen Wartezeit irgend ein andres lukratives Geschaeft durch die Lappen
geht. Klar! Josef hat ihm fuer beide Strecken 200 Pesos, ca. 3 Euro, gegeben.
Hier nun die Geschichte von Maryanne, der Skretaerin der Tauchbasis: Sie wollte mir nicht verraten, was
sie verdient, aber als ich ihr von der Tochter der Fischersfrau erzahlte, die angeblich 50 Euro / Monat fuer
„Housesitting“ bekommt, glaubte sie das nicht, meinte, das sei sehr viel. Also schaetze ich, dass sie ca. 30
– 35 Euro im Monat verdient. Sie arbeitet 6 Tage die Woche von 09:00 bis 17:00 oder 18:00 Uhr. Ihr Mann
arbeitet zwei Resorts weiter als Koch, sechs Tage die Woche von 14:00 bis 22:00. Er kommt nur zweimal
die Woche nach Hause nach Caticlan. Sie faehrt jeden Tag mit ihrem Segelausleger hin und her, um
Transportkosten zu spaeren. Wuerde sie mit der Faehre hin und her fahren, waere das jeden Tag
umgerechnet 1 Euro, fast ihr ganzes Gehalt. Sie hat fuenf Kinder, vom Saeugling bis zu 9 Jahren. Zwei
Dienstmaedchen (!) gucken nach ihnen. Was verdienen die dann wohl?? 5 Euro im Monat? Es gibt also
welche, die noch schlechter dran sind. Ist ja eigentlich klar. Denn, wer auf Boracay einen Job hat, der hat
Gueck und ist gut bezahlt. Was zahlen wir fuer einen Saft hier? Zwischen zwei und drei Euro. Was hat die
Uebernachtung in Manila gekostet? 150 Euro pro Nacht pro Zimmer? Dafuer muss die super gut
verdienende Haussitterin drei Monate arbeiten. Maryanne vielleicht vier bis fuenf Monate, ihre Maid
vielleicht zwei bis drei Jahre? Wow!
Die Rueckfahrt im Jeepney war voll und ramschig. Josef und Fufu standen hinten auf dem Trittbrett und
fanden es toll und abenteuerlich. Halten unterwegs in einem Doerfli. Ein junges Paerchen steigt aus und
raeumt seine ganze Aussteuer oder Wohnungeinrichtung vom Dach des Jeepney. Das Dorf ist ganz
huebsch und aufgeraeumt. Keine Schweine, keine Muellloecher, keine stinkende Koake. So geht’s also
auch.
Auf der Faehre auf dem Rueckweg sitzt neben uns eine Englaenderin, viellicht so alt wie ich, aber ich
sehe, glaube ich, hoffe ich, nicht ganz so fertig aus. Sie hat zwei kleine Jungs dabei, deren aussehen uns
sagt, das ihr Papa Philippino ist. Mit rauchiger, heiserer Stimme, die ich ob des Motorenlaerms kaum hoere,
erzaehlt sie, dass sie vor 14 Jahren als Tourist kam und haengenblieb (wie Christian, der Tauchlehrer),
und nun mit ihrem Mann einen Pferdestall mit 14 Pferden hat. Die Hauptkundschaft sind diese dusseligen
Koreaner. Die haben die Insel vor ca. fuenf Jahren entdeckt und fallen seitdem heuschreckenplagenartig
mit, laut der Englaenderin, 10000 Mann pro Woche als Honeymooner fuer jeweils drei bis vier Tage ueber
Boracay her und machen im Schnelldurchlauf: Bananaboat, Paragliding, Jet-Ski, Dune-Buggie, Reiten,
Segeln, Island-Hopping und Tauchen durch. Unertraeglich! Auf ihr Konto geht auch die Tatsache, dass die
Palmhuetten immer mehr durch Betonburgen ersetzt werden. Man spuert sie nicht so sehr. Aber haetten
wir das vorher auch nur geahnt….besonders Josef, der Arme! Kommt fuer seinen kostbaren Urlaub aus
Seoul und ist umgeben von Koreanern. Naja, sie halten sich deutlich woanders auf als wir.
Kommen ca 18.30 an, essen im obligatorischen Jony’s und fallen alle aufs Bett, luemmeln in den Abend.
Josef hat mich geaergert und muss nun allein nochmal los, Geld holen, was weiss ich. Trinken aber noch
ein Friednesbier auf dem Balkon, waehrend ich schreibe.
Samstag 3.6.06
Zwei Tauchgaenge, damit war der Tag auch schon ausgefuellt.
1. Crocodile Island – es gibt dort keine Krokodile, aber herrliche Korallen, 18 m tief, Hoehle,
Anglerfisch, Steinfische, grosser Kofferfisch.
2. Friday Rock. 18 m, fuer alle – auch die erfahrenen Taucher – eine aussergewoehnliche Sicht.
Feuerfische, Fische fuettern…es zuppelt harmlos, aber was passiert, wenn der Drueckerfisch,
dessen Zaehne man sieht, auch hungrig wird? Moraene, ein Schwarm 50 langer Fische,
Sandaale.
Sonntag 4.6.2006
Viola und ich haben unsere Open Water Diver Pruefung bestanden.
Heute duempel wir herum. Es ist bewoelkt und windig. Hana und Faris spielen am Strand. Sind das erste
Mal nicht dick eingeschmiert und Hana holt sich wider Erwarten und trotz Bewoelkung einen schrecklichen
Sonnenbrand, verbrennt sich dermassen, dass das Gesicht Blasen wirft. Rita hat ein ganz, ganz
schlechtes Gewissen, dass sie sie nicht besser geschuetzt hat. Am Flughafen in Caticlan sitzt sie vor dem
Ventilator, weil es so brennt, dass sie es kaum aushaelt.
Wir sind mittlerweile wieder in Manila im Shangri-la fuer ein paar Stunden. Der Hotelarzt kommt und traegt
ihr ganz dick silberhaltige Verbrennungssalbe auf die Wangen auf.
Gestern Abend, an unserem letzten Abend auf Boracay, haben wir noch die Fledermaeuse beobachet.
Diese ziehen in der Daemmerung vom Tagesplatz zum Schlafplatz, 60 – 70 cm Fluegelspannweite (wie
Indonesien), fliegen sie in etwa 20 -30 m Hoehe ueber uns hinweg.
Rita und die drei Kids fliegen mit LH ueber Guangzhou nach Frankfurt. Verabschieden uns am Flughafen,
und ich fahre nochmal in die Stadt. Bin mit Josie Lape und Johnny (?) von Hyatt, unserem Vertreter zum
Abendessen verabredet. Die meinen es gut mit mir und gehen in die Schwarzwaldstube mit mir essen.
Dort gibt’s Oettinger Hefe Weissbier! Kontrastprogramm!
Anschliessend zurueck zum Flughafen und mit dem Flieger nach Seoul.
Ein schreckliches Gefuehl, die Familie nach Westen fliegen zu lassen uns selbst nach Osten zu fliegen!